Hey,
ist doch etwas her, seit meinem letzen Eintrag, aber irgendwie bin ich in der Woche immer anderwärtig beschäftigt und dann abends dann meistens immer am Skypen oder dann schon so müde, dass ich dann nicht mehr zum schreiben komme… Aber heute ist es endlich mal wieder soweit.
Wo fange ich am besten nur an? Hmmm, ich glaube ich fange erstmal an von aktuell zu berichten, da ansonsten sich immer mehr und mehr aufstaut. Ich versuche aber natürlich auch noch von meinen ersten Wochen und meinem Einleben in Japan zu berichten.
Ich war gestern auf einem verpflichtenden DAAD Einführungstreffen, dass an dem alle Stipendiaten teilnehmen mussten und anschließend auf einem Folgeevent, an dem auch noch weitere Gäste von diversen Firmen, Sponsoren, Partnern usw. eingeladen waren. Das Einführungstreffen war an jetzt jede Menge Formalitäten so wie, wie kann ich meine Zahlungen für die japanische Krankenkasse erstatten lassen oder was mache ich wenn mein Visa abläuft oder dass man die Außenstelle informieren muss wenn man Japan länger als eine Woche verlässt usw. Aber andererseits war es auch sehr interessant die anderen deutschen Stipendiaten in Japan zu treffen und gemeinsam die ersten Erfahrungen auszutauschen. Z.b. wie groß ist deine Wohnung so? Wie kommt ihr zu Uni? Fuß? Fahrrad? Metro? Zug? Wie kommt ihr mit eurem Prof aus dem Lab klar? Welche Anforderungen gibt es bei euch? Wie habt ihr es mit eurem Handyvertrag gemacht? Welcher Anbieter? (Ja, das ist ein Thema, das echt anstrengend in Japan ist… )
Auf dem anschließenden Folgeevent gab es erst einen Vortrag von einem deutschen Dozenten, der für Stadtplanung zuständig ist und von dem großen Tohoku-Erdbeben und dessen Folgen und dem Wiederaufbau erzählt hat. War ganz interessant, auch wenn der Vortrag in meinen Augen, am Ende mehr Fragen hinterlassen hat, als das er Fragen beantwortet hat. Aber wer weiß, vielleicht war, dass auch so gewollt…


Danach gab es dann deutsches Brot, Butter, alle Sorten von Aufschnitt (!) und japanisches Bier (Buh!). Hab dann erstmal tüchtig zugelangt, weil deutsches Brot gibt es hier einfach nicht alle Tage, und ich hätte auch nie gedacht, dass ich es in Japan mal so sehr vermissen würde. Weil das letzte Mal hatte ich nie das Problem, aber dieses Mal ist das so, jetzt mal wieder deutsches Essen wäre schon toll.


Heute war ich war ich auf einem Event der Japanisch Deutschen Gesellschaft, zu der wir Stipendiaten auch alle herzlich eingeladen waren. So duften wir in einem 180 Jahre alten Farmhaus, das etwas außerhalb Tokio liegt, an einer traditionellen Teezeremonie teilnehmen. Dazu wurde zusätzlich auch noch ein 90 Jahre alter Teemeister eingeladen, dem wir dann im Anschluss auch noch Fragen zur geschichtlichen Entwicklung der Teezeremonie stellen duften. So war früher die Teezeremonie eine reine Männerdomäne und wurde ausschließlich von Samurais und Adligen durchgeführt, während heute sie fast von Frauen dominiert ist. Auch die Zeremonie an sich hat sich verändert, so wurde sie seit dem sie von Frauen praktiziert wurde, viel mehr Wert auf Ästhetik gelegt, da Frauen sich viel schöner und anmutiger Bewegen und Verhalten müssen als Männer.







Im Anschluss dazu gab es dann noch eine kleine Führung in eine anderes Bauernhaus, dass noch im alten Stil gehalten wurde.
Dann gab es noch ein traditionelles Mittagessen, ein kleines Cellokonzert und zu guter letzt eine Einführung in Zen-Meditation.




So das war es dann fürs Erste auch wieder von mir. Ich muss nämlich gleich mal mir was zu Abend kochen, ich bekomme nämlich so langsam Hunger.
Liebe Grüße an euch alle aus Japan.